Sterngucker – Geodäten beobachten den NachthimmelTypNachricht
Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Das BKG macht in den klaren Sommernächten fotografische Aufnahmen vom Sternenhimmel. Daraus werden Länge und Breite des Standortes bestimmt. Klingt ziemlich altmodisch im Zeitalter der globalen Positionierungssysteme. Ja, das Messverfahren ist nicht neu.
Wir nutzen aber eine moderne Zenitkamera, die wir uns von unseren Schweizer Kollegen von swisstopo geliehen haben. Der Messablauf und die Auswertung sind weitestgehend automatisiert. GNSS-Messungen werden zusätzlich auf den Punkten gemacht.
Aus dem Vergleich beider Messverfahren bekommen wir die für uns interessante Messgröße: die Lotabweichung. Sie enthält die benötigte Information über die Unregelmäßigkeiten im Schwerefeld unserer Erde. Das Messverfahren wird als astronomisch-geodätisches Nivellement bezeichnet.
Mit Hilfe der Lotabweichungen können wir das von uns bereitgestellte Modell der Höhenbezugsfläche von Deutschland, das German Combined Quasigeoid, anhand von unabhängigen Messungen validieren. Dies trägt zur Qualitätsbewertung und -sicherung unseres Produktes bei. Liegen die Messpunkte dicht genug, können Geoidhöhenunterschiede mit einer Genauigkeit im Bereich von wenigen Millimeter pro Kilometer bestimmt werden.
Die Messungen finden derzeitig im Raum Leipzig statt. In den nächsten Tagen ist zudem eine Messkampagne in den Alpen geplant.
Service