Höhenmessung

Im Inneren des Schutzrohres (Bildmitte) verbirgt sich ein Invardraht zur Messung der relativen Höhe des Radioteleskops. Das Schutzrohr endet oben am Encoder, der die Position der Azimutachse misst. Darüber im roten Gehäuse lagert die Welle der Azimutachse.

Zur Erfassung der temperaturbedingten Höhenänderungen des Radioteleskops ist unterhalb des Referenzpunktes ein Invardraht aufgehängt, der bis zum Fußboden des Erdgeschosses reicht. Am unteren Ende des Invardrahtes hängt ein Gewicht, von dem ein Stift nach unten in einen induktiven Wegaufnehmer reicht, der die Höhenänderungen mit einer Auflösung von wenigen Nanometern misst. Innerhalb eines Jahres betragen die gemessenen Höhenänderungen etwa 3 mm.

Steuerung

Im Bild oben befindet sich der Antennensteuerrechner (ACU), darunter die Servo Control Unit (SCU) und ganz unten die Servo Logical Unit (SLU).

Antenna Control Unit (ACU)

Die ACU besteht intern aus zwei einzelnen Rechnern mit 386 MHz CPUs, welche miteinander über ein Dual Port Ram verbunden sind, und der Bedienungseinheit mit Tastatur und Display. Der Hauptrechner berechnet die Antennen-Soll-Position und gibt diese Werte an die Regelung weiter, die der zweite Rechner übernimmt.

Servo Control Unit (SCU)

Mit der SCU werden die Drehzahl und der Gleichlauf der Antenne geregelt. Eine manuelle Steuerung in Azimut und Elevation ist mittels der Potentiometer auf der Frontplatte der SCU möglich. Die manuelle Steuerung der Antenne wird zu Reparatur- und Wartungsarbeiten benutzt.

Servo Logical Unit (SLU)

Alle Meldungen über den Betriebszustand des Radioteleskops, wie Endschalter für den Drehbereich, Temperaturüberwachungen oder Türkontakte werden von der SLU erfasst. Außerdem gibt die SLU diese Meldungen an die ACU weiter oder schaltet bei Gefahr die Steuerung der Antenne ab.

Servoverstärker

Im Bild oben befinden sich vier Servoverstärkereinschübe zur Ansteuerung der Azimut-Motoren, darunter die Hauptsicherungen der Gleichstromversorgung. Die Steuereinheit vergleicht den Soll- und Istwert der Antennenposition und liefert eine Steuerspannung an die Servoverstärker. Diese formen die Ansteuerspannung in eine pulsbreitenmodulierte DC-Ausgangsspannung um und versorgen damit die Antriebsmotoren.

USV

Bei einem Ausfall der Hauptstromversorgung übernimmt eine USV (Unterbrechungsfreie Stromversorgung) die Stromversorgung der Kühlaggregate des Empfängers. Durch einen längeren Stromausfall könnte sich der Empfänger aufwärmen. Es würde dann mehrere Stunden dauern, bis die optimale Arbeitstemperatur des Empfängers von 20 Kelvin (-253 °C) wieder erreicht werden kann. Die benötigte Leistung zum Betrieb der Kühlung beträgt 2 kVA, wodurch die Batterien nach etwa 20 Minuten erschöpft sind. Bei länger andauerndem Stromausfall muss daher nach spätestens 20 Minuten ein motorbetriebenes Notstromaggregat die Versorgung übernehmen.

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