Vermessungsnetze

Das lokale Vermessungsnetz dient zum einen dem Nachweis der lokalen Stabilität der Referenzpunkte, zum anderen liefert es die Verbindungsvektoren zwischen den einzelnen Messsystemen, die eine Kombination der verschiedenen geodätischen Raumverfahren erst ermöglichen. Das Netz hat eine Ausdehnung von 300 x 150 m und besteht aus rund 50 Pfeiler- und Bodenpunkten. Es wird von Zeit zu Zeit wiederholt eingemessen, wobei, von wenigen instabilen Punkten abgesehen, bislang keine signifikanten Bewegungen festgestellt wurden. Die Fehlerellipsen der Messkampagne von 2009 sind in den meisten Fällen kleiner als 0,2 mm.

Die lokalen Koordinaten des Vermessungsnetzes müssen in das geozentrische kartesische System transformiert werden, damit sie als "Local Ties" für eine Kombination der verschiedenen Raumverfahren zur Verfügung stehen. Hierzu werden Vermessungspfeiler temporär mit GNSS-Antennen besetzt und die resultierenden Koordinaten benutzt, um die lokalen Koordinaten mittels einer Helmert Transformation in globale Koordinaten zu überführen (siehe auch IERS Technical Note 33, p. 64-70 (PDF, 717KB)).

Lokales Vermessungsnetz auf dem Gelände des Geodätischen Observatoriums Wettzell

Permanente GNSS Stationen des Footprintnetzes (rot) und Punkte früherer Messkampagnen (blau)

Mit dem sogenannten Footprint-Netz wird die weiträumigere Umgebung der Station beobachtet um sicherzustellen, dass die mit den Raumverfahren gemessenen Koordinatenveränderungen repräsentativ für die gesamte Region sind. Hierbei kommen fünf permanente GPS-Stationen zum Einsatz, die eine Region von etwa 15 x 25 km abdecken. Nachdem sich gezeigt hatte, dass die Station ARBR (Arber) aufgrund örtlicher Gegebenheiten schlechte Ergebnisse lieferte, wurde 2008 die Station ARNB (Arnbruck) neu errichtet.

Mittlerweile liegen kontinuierliche Zeitreihen seit 2001 vor. Bei der Auswertung werden Bewegungen relativ zu einer festgehaltenen Station (z.B. WTZZ) ermittelt. In den Zeitreihen sind saisonale Systematiken erkennbar, die vermutlich mit thermoelastischen Verformungen der Monumentierung zusammenhängen. Im Langzeitverhalten zeigt sich die geologische Stabilität der gesamten Region.

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