GNSS-Stationen
Die Genauigkeit von GNSS-Beobachtungen hängt wesentlich auch von der genauen Kenntnis der Satellitenbahnen ab. Hierzu dienen Netzwerke mit permanent beobachtenden Stationen, so genannten Referenzstationen.
Globale Netze
Das erste weltweit eingerichtete Netz war CIGNET, das seit 1987 für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung stand. Wettzell war eine wesentliche Station im CIGNET. Anfang der 90er Jahre entstand daraus der IGS, der ein eigenes globales Netz mit hohen Anforderungen an die Beobachtungsstationen etablierte. Es wurden Standards für Beobachtungen, Datenfluss und Datenanalyse festgelegt.
Heute sind im Rahmen des IGS mehr als 350 Stationen in Betrieb, die hochgenaue Koordinatenzeitreihen erzeugen und damit den internationalen terrestrischen Referenzrahmen (ITRF) festlegen.
Daneben zählen zu den Produkten des IGS:
- Satellitenbahnen
- Bahnvorhersagen
- Erdrotationsparameter
- Atmosphärische Parameter
- Uhrenfehler
Regionale Netze
In Europa wurde seit den frühen 1990er Jahren ein regionales Netz von etwa 240 permanent beobachtenden Stationen aufgebaut, das europäische Referenznetz EUREF Permanent Network
Das EPN stellt die europäische Verdichtung des IGS-Stationsnetzes dar und realisiert den europäischen Referenzrahmen EUREF. 15 dieser permanenten GNSS-Stationen werden vom Geodätischen Observatorium Wettzell betreut. Ziel der permanenten Messungen ist es, Zeitreihen der aktuellen ITRF-Koordinaten für die Referenzstationen abzuleiten, um zeitliche Veränderungen zu bestimmen und deren Ursache zu analysieren. Verstärkt wird daran gearbeitet, die Messungen auch für atmosphärische Untersuchungen zu nutzen, wie zum Beispiel dem Feuchtegehalt der Troposphäre. Hierzu sind möglichst aktuelle Auswertungen erforderlich, die echtzeitnahe Beobachtungsdaten ausgewählter Stationen benötigen.
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