Bundesamt für Kartographie und Geodäsie

Denied Areas – Indoor-Positionierung

Das BKG arbeitet daran, die Position von Einsatzkräften an Orten zu bestimmen, an denen kein GPS-Signal existiert.

ProjektpartnerProjektleitungLaufzeit
BKG, BPOLBKG2021 - 2026

Im Projekt Denied Areas arbeitet das BKG daran, die Position von Einsatzkräften an Orten zu bestimmen, an denen es kein GPS-Signal gibt und auch sonst keine bekannte Infrastruktur zur Positionsbestimmung vorhanden ist. Ansatz der Untersuchungen sind kleinformatige Trägheitsnavigationssysteme, die aus mehreren Sensoren für Beschleunigung und Drehrate bestehen. Damit wird die Bewegung der Person im Raum erfasst und daraus ihre Position bestimmt. Daten aus weiteren Sensoren machen die Positionsangabe genauer und zuverlässiger.

Eine bekannte Methode zur Bestimmung einer Position ist die Satellitenortung. Man kennt sie aus jedem Mobiltelefon. Obwohl mit Galileo das neuste europäische Satellitensystem im Einsatz ist, wird in Städten eine zuverlässige Positionierung in GPS Denied Areas immer schwieriger. Das liegt an der dichten, mehrschichtigen Bebauung.  Aktuelle Positionsdaten sind jedoch der Schlüssel zum weiteren Informationsaustausch. Für Navigation, Wegzeitberechnung und Echtzeitkartierung muss die eigene Position möglichst fehlerfrei bekannt sein.

Innerhalb von Gebäuden kommt die Satellitenortung jedoch an ihre Grenzen. In Privathäusern wird dieser Bereich meist mit WiFi-Signal ausgeleuchtet. Einsatzkräfte müssen sich jedoch in kürzester Zeit an unbekannten Orten zurechtfinden, an denen es keinerlei Technik wie WLAN oder Bluetooth-Beacons gibt.

Bild zeigt einen Anwender der Technologie Aufgezeichneter Weg innerhalb eines Gebäudes

Einsatzkräfte des Bundes arbeiten aber nicht alleine, sondern im Verbund mit vielen anderen Teilnehmern (z. B. Feuerwehren, Technisches Hilfswerk, Katastrophenschutz). Die Einsatzleitungen aller Akteure müssen möglichst schnell die neuesten Erkenntnisse austauschen, damit alle den gleichen Kenntnisstand haben, um Entscheidungen treffen zu können. Geoinformationen spielen dabei eine bedeutende Rolle!

Weiteres Projektziel ist deshalb, die Position zuverlässig zu erfassen und diese Information in Echtzeit mit allen Beteiligten zu teilen. Auch hier werden Situationen untersucht, bei denen aktuelle Techniken unzureichend verfügbar sind. Beispielsweise in Tiefgaragen, U-Bahnstationen oder Tunneln. Hierzu werden im Rahmen des Projektes geeignete Methoden der digitalen Datenübertragung realitätsnah getestet.

Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie baut mit dem Projekt Denied Areas Wissen in zukunftsweisenden Technologien auf dem Gebiet der Positionierung in kritischen Umgebungen auf. So kann es Mitarbeitende des Bundes beratend unterstützen.